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Gesteine  -  Magmatite  -  Plutonite

Diorit

Der Wortteil "Di" (lat. auseinander / Differenz) deutet auf den im Erscheinungsbild markanten Schwarz-weiß-Kontrast dieses Tiefengesteins. Selten treten einheitlich graue oder schwärzliche Varianten auf.


Die mineralische Zusammensetzung stuft den Diorit  zwischen Granodiorit/Tonalit und Gabbro ein: das kristallin-körnige Gemenge besteht aus Plagioklas (als helle Komponente) und den mafischen (dunklen) Mineralen Hornblende (Amphibol) und Biotit, nachrangig Augit und Chlorit.
Wenn Quarz auftritt (mengenmäßig bis max. 20%), spricht man von Quarzdiorit. Als Nebenbestandteile kommen Titanit, Eisenminerale (Magnetit, Ilmenit), Apatit und Zirkon vor.
 
Diorit entsteht intrusiv, als magmatischer Plutonit, häufig in kleineren Stöcken oder Gängen in Verbindung mit Gabbro oder am Rand großer granitischer Intrusionen.
 
Fundorte in Deutschland u. a.: Bayerischer Wald, Schwarzwald, Odenwald, Spessart, Thüringer Wald, Harz und Kyffhäuser. Diorite sind darüberhinaus weltweit verbreitet.

     Diorit, Strandstein (eiszeitliches Geschiebe unbekannter Herkunft),
    FO: Fyns Hoved, DK                     Detailbild
   
Der frische Bruch eines Handstücks aus dem Anstehenden zeigt das kristalline Gefüge etwas deutlicher als ein abgerollter Strandstein. Probe von einem Straßenaufschluss bei Husqvarna, S. Sgl. Figaj
Diorit Diorit, Detail Diorit
   

   weitere Gefügebeispiele: 
       Diorit, Strandstein,
     
 eiszeitliches Geschiebe, Herkunft unbekannt
      FO: Skeldekoppel, Broager, DK  
     Diorit (pseudosphärolithisch),
    
Geschiebefund, FO und Herkunft unbekannt
    Sgl. Eiszeit-Haus Flensburg
 
 
Eine auffallende und seltene Variante ist der Kugeldiorit, ein "Orbiculit" mit Kugeln aus konzentrisch aufgebauten Schalen. Die Entstehung von Kugelgesteinen wird durch die plötzliche Abkühlung eines sehr heißen Magmas erklärt. Es kommt durch den Temperatur"schock" zu einem radialen Kristallwachstum. Die teilweise alternierenden Schalen bilden sich auf Grund der unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeit der Kristalle und der Diffusion der Komponenten in der Schmelze.
Im skandinavischen Raum kommt Kugeldiorit in Finnland und bei Slättemossa /Järnforsen in Schweden vor.
   
  Kugeldiorit, Geschiebefund, Alsen DK (Sgl. BGR Hannover)   Kugeldiorit, Slättemossa, Schweden (Sgl. BGR Hannover)

 

Diorite wurden bereits in der Antike vielfach als Nutzstein verwendet. Vor allem Säulen aus den berühmten ägyptischen Steinbrüchen des Wadi Umm Hussein finden sich in vielen römischen Bauwerken. In der Neuzeit wurden insbesondere die dunkleren Varianten gern für die Grabmalgestaltung gewählt. Die Härte und Zähigkeit des Diorits wird heute vor allem im Straßenbau genutzt (als Schotter).
 
 

Literatur z. B.:
Vinx, R. Gesteinsbestimmung im Gelände, Spektrum (Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2008
Infos siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Diorit

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