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Gesteine  -  Magmatite  -  Ganggesteine

Aplit

Der Name "Aplit" leitet sich von dem griechischen Wort haplos ab (= einfach) und nimmt Bezug auf die reduzierten, petrographisch übersichtlichen mineralischen Bestandteile des Ganggesteins. Der Begriff wird seit dem 19. Jh. verwendet.

Aplite sind besonders feinkörnige Ausscheidungen aus einem granitischen Magma und bestehen ganz überwiegend aus Feldspäten und Quarz.
Sie sind ausgesprochen mafitarm (d. h. der Gehalt an mafischen = dunklen Mineralen ist äußerst gering), daher sind sie von heller Farbe (hellrötlich, hellgrau oder weiß).
Meist treten sie als recht schmale, scharf gegen das Hauptgestein abgegrenzte Gänge auf. Sie entstehen als schmelzflüssige Füllung in Spaltensystemen granitischer Gesteinskörper. Ihre Feinkörnigkeit deutet auf einen raschen Abkühlungsprozess in den schmalen Spalten.
Aplitische Ausscheidungen können auch linsenförmige oder  -  wie in nebenstehender Abbildung  -  ringförmige Gebilde im Hauptgestein entstehen lassen.
            ringförmige, aplitische Ausscheidung
         im Varberg-Charnockit,
         Insel Getterön, Südwestschweden 

Gesteinsbeispiele:
    Nordbaltischer Aplitgranit,
   sog. Prick-Granit,
   Ganggestein,
   Strandstein (eiszeitliches Geschiebe),
   FO: Habernis, Flensburger Förde
   (Breite des Steins: 9 cm)
    Nordbaltischer Porphyraplit
    Bei dem Prick-Granit tritt eine porphyrische
    Variante auf  -  mit einer aplitgranitischen
    Grundmasse und größeren Feldspat-
    Einsprenglingen, braunroter Plagioklas und heller
    Kalifeldspat, der von braunrotem Plagioklas
    umsäumt sein kann
   Feinkörniger Granit (Granophyr),
    = Plutonit, kein Ganggestein,
   Strandstein (eiszeitliches Geschiebe),
    FO: Helgoland, Aade
   (Breite des Steins: 4 cm)
    
    Auch dieser helle Aplitgranit
   mit eingestreuten Granat-Aggregaten
   ist kein aplitisches Ganggestein.

   Aplitgranite treten flächig als feinkörnige,
   leukokrate Gesteine auf.
   Sie bestehen aus kleinteilig miteinander
   verwachsenem Feldspat und Quarz und sind frei
   von Mafiten. (Anstelle von dunklen mafischen
   Mineralen kann es zur Ausbildung von Granat
   kommen.)

  FO: Luschendorf, OH
   Aus welchem Gesteinszusammenhang im skandi-
    navischen Raum dieser hellrötliche Aplit
    
ursprünglich kommt, kann ebenfalls nicht gesagt
    werden.
    Auch er enthält Aggregate von  - in diesem Fall -
    fast schwarzem Granat. Sie erscheinen als dunkel
    auffallende runde Flecken.
    Das Gestein selbst besteht aus feinkörnigem
    Feldspat und Quarz.
    FO: Schönhagen
 
Es gibt feinkörnige, helle Gesteine, die mit einem Aplit verwechselt werden können:
 




    rekristallisierter feiner Sandstein
,
   hämatitimprägniert,
   anpoliert,
   Strandstein (eiszeitliches Geschiebe),
   FO: Todendorf, OH
   (Breite des Steins: 6 cm)

 
Wenn ein gegenüber der Verwitterung anfälliges Gestein einen Aplitgang enthält, kann dieser sich als "Härtling" erweisen  -  d. h. er ragt als erhaltene Rippe in dem weicheren Stein hervor.
Das zeigt dieser Strandstein. Es ist ein Granodiorit, ein granitartiges Gestein, dem die Verwitterung schon einige Substanz genommen hat. Der ihn durchziehende Aplitgang besteht aus einer besonders feinkörnigen, sehr gehärteten Mischung aus Quarz und Feldspat und ragt ringförmig (wie eine scheinbare Umklammerung) aus dem Stein hervor.  
 
 
 
 

für ergänzende Infos siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Aplit

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