Gebrauchssteine - Grabanlagen
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Südlich von Sieverstedt, nahe der Bundesstrasse nach Schleswig, liegt der | |
- „Poppostein“ | |
Gemeint ist mit dieser Bezeichnung eigentlich der Deckstein des Steinkammergrabs (Dolmen). Es ist ein kantiger flechtenüberzogener Geschiebeblock. An der geschützten Unterseite lässt sich das Gefüge des Steins erkennen. Es scheint ein heller Järna-Granit zu sein, mit großen, hellrosa farbigen, klar rechteckigen Kalifeldspäten, viel weißem Plagioklas und viel verstreutem Biotit und Hornblende. |
Im Waldgebiet von Halskov Vænge im Osten der Insel Falster, Dänemark, ist ein über lange Zeiten genutztes, reiches Gräberfeld erhalten - mit unterschiedlichen Grabformen aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit. Am Rande des Schutzgebietes befindet sich dieser (sehr typische), frei gelegte, jungsteinzeitliche Urdolmen. Auch hier wurden wie beim Poppostein (weil kein anstehender Fels vorhanden ist) Findlinge für den Grabbau verwendet, die dem Dolmen ein ähnlich klobiges Erscheinungsbild geben. |
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Auf der Insel
Orust im
südlichen Bohuslän befindet sich ein schön erhaltener Dolmen. Er
ist, anders als die beiden ersten Beispiele, aus vier
gespaltenen, flachen Steinplatten als Tragesteinen errichtet,
die einen großen, ebenfalls flachen Deckstein tragen. Dadurch
wirkt er weniger schwer. Das Grab konnte in die Trichterbecherzeit
(zwischen 3500 und 2800 v. Chr.) datiert werden. Einige weitere Infos können einer Texttafel entnommen werden, die bei der Grabanlage platziert ist. |
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Skizze aus Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Dolmen_von_Haga |
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Der Hagadösen auf Orust (mit Zugang an der Ecke des Polygons). Grundrisstyp in der Skizze oben rechts |
Eine bauliche Erweiterung der einfachen Urdolmen sind Ganggräber. In ihnen wird einerseits die Grabkammer (der Ort der Toten) durch einen vorgesetzten (niedrigen) Gang, einen zu vollziehenden Weg, deutlicher von der Außenwelt (Welt der Lebenden) geschieden. Andererseits ermöglichte wiederum dieser Zugang ganz praktisch die wiederholte Nutzung des Grabhügels. | ||
Hulbjerg Jættestuen (Ganggrab, übersetzte Wortbedeutung = "Riesenstube") | ||
Exponiert auf einer Anhöhe im Süden von Langeland, DK, liegt das gut erhaltene Ganggrab von Hulbjerg - in einem noch komplett mit Steinen eingefassten Rundhügel. Die Zwischenräume zwischen den aufrecht stehenden Tragsteinen sind mit sorgfältig eingepasstem Trockenmauerwerk ausgefüllt. In den 1960er Jahren wurde der Grabhügel von Mitarbeitern des Langeland-Museums geöffnet und untersucht. Es wurden über 2000 Knochen von ca. 36 Erwachsenen und 17 Kindern gefunden, dazu viele Grabbeigaben: Tonwaren, Feuerstein-Waffen und -Werkzeug sowie Bernsteinperlen. siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Ganggrab_von_Hulbjerg Die (bearbeitete) Skizze unten wurde der am Ort befindlichen Infotafel entnommen. |
Der Zugang zum Ganggrab | Blick in den Gang | Skizze der Grabanlage | Das Trockenmauerwerk |
Als Idstedter "Räuberhöhle" bekannt und gerne aufgesucht: ein jungsteinzeitliches Ganggrab nördlich von Schleswig. Es ist bis auf einige fehlende Gang-Steine gut erhalten. | |||
Es gibt eine ganze Reihe von Dolmen, die - nach einer abschließenden wissenschaftlicher Erfassung - anlässlich von Baumaßnahmen umgesiedelt wurden. Dadurch bleiben sie immerhin als hinweisender Gegenstand mit eingeschränkter, musealer Funktion erhalten. |
So wurde z. B. in Büdelsdorf ein Dolmen restauriert, der
zu einem größeren Gräberfeld gehört hatte, das einem
Gewerbe-gebiet weichen musste. https://de.wikipedia.org/wiki/Dolmen_von_B%C3%BCdelsdorf und https://de.wikipedia.org/wiki/Erdwerk_von_B%C3%BCdelsdorf Bei der ebenfalls rekonstruierten Grabkammer von Malente war eine solche wissenschaftliche Bearbeitung nicht mehr möglich gewesen. Sie konnte erst an einem bereits eingeebneten Grab - mehr oder weniger erfolgreich - durchgeführt werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Grabkammer_Malente |
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Als eine Weiterentwicklung des Ganggrabes kann das
Langbett
(Hünenbett) gesehen werden. Es ist eine Grabanlage größeren
Ausmaßes, mit einer Breite um ca. 5 m und einer möglichen Länge
bis 200 m. Diese langgestreckten und mit großen,
aufrechtstehenden Steinen eingefassten Grabanlagen enthielten
querliegende Steinkammergräber, die jeweils von der Seite aus
zugänglich waren. Integrierte bronze- und eisenzeitliche
Urnengräber belegen eine Nutzung der Anlage auch in
späteren Jahrhunderten. Die langgestreckte Aneinanderreihung massiger Findlinge schuf eindrucksvolle, gewichtige Anlagen. Eben megalithisch. |
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Bei Munkwolstrup
(südlich von Flensburg) konnte anhand von erhaltenen
Aufzeichnungen aus dem 17. Jh. und aus am Ort vorhandenen
Reststeinen ein 70 m langes Hünenbett rekonstruiert werden. Es
ist das derzeit größte rekonstruierte Großsteingrab Nordeuropas.
Weil sich auf dem Gelände fünf weitere Großsteingräber sowie ein
Rundhügel befinden, wurde die gesamte Anlage zu einem
"archäologisch-landeskundlichen Park" (Arnkiel-Park)
aus-gestaltet - mit einem entsprechenden
Informationszentrum (und kleinem Museum). Eine ausführliche Beschreibung des noch frischen Zustands (ein Jahr nach der Eröffnung 2007) finden Sie hier . Das Langbett 2014 |
Nordöstlich von Eckernförde, in der Nähe des Gutshofes
Karlsminde liegt
ein weiteres restauriertes Hünenbett - mit den Maßen
60 m x 5,5 m. Wie das Munkwolstruper Langbett stammt es aus der
Zeit der Trichterbecherkultur. Für weitergehende sachkundige Infos siehe http://grosssteingraeber.de/seiten/deutschland/schleswig-holstein/karlsminde-langbett.php. |
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Das Hünenbett enthält auf der Südseite drei querliegende, "erweiterte" Dolmen (das sind jeweils um einen Tragestein verlängerte Kammern). Bild rechts zeigt einen der drei Dolmen-Zugänge. |
Ein mit einem (heute lückig gesetzten) Steinkreis umgebener Runddolmen (Bild links) enthält eine offene Grabkammer (ohne Deckstein, mittleres Bild). Etwas seitlich auf dem Gelände befindet sich eine weitere geöffnete Dolmenkammer (3. Bild unten). Zwischen mächtigen alten Bäumen liegen Reststeine eines weiteren Grabes (kleine Bilder rechts). | ||||
Das Gräberfeld von Lindeskov befindet sich auf dem hochgelegenen Moränenplateau von Ringe, genauer gesagt auf einem der mehreren sich in Ost-West-Richtung erstreckenden Sporne, die entstanden, weil sich subglaziale Rinnen (Tunneltäler) tief in die Moränenfläche einge-schnitten hatten. Diese besonders strukturreiche Landschaft mit fruchtbaren Moränenhochlagen und den nah gelegenen Talungen (mit den einst ebenfalls darin befindlichen Seen) waren für die frühe Besiedelung attraktiv. Kartenausschnitt (ergänzt) aus https://de-de.topographic-map.com/ |
Ein nicht unbeschädigt erhaltenes, aber besonders reichhaltiges Gräberfeld befindet sich auf der Insel Falster im Wald von Halskov Vænge. Auf einer seit 1974 unter Schutz stehenden Fläche von 29 ha liegen 6 jungsteinzeitliche Hünengräber, 72 bronzezeitliche Grabhügel, und ein Schalenstein (siehe oben: Urdolmen). Ein Langbett und mehrere bronzezeitliche Grabhügel wurden restauriert. Und Wanderweg und ein kleines Museum erschließen den Ort für Besucher. Infos auch über https://de.wikipedia.org/wiki/Halskov_V%C3%A6nge | |
das stark zerstörte Langbett Nr. 4 | das restaurierte Langbett Nr. 3 |
Steinkistengräber
gehören einer späteren Zeit an als die Dolmengräber. Sie sind in den Boden eingesenkte kistenförmige Gräber. Vier oder mehr plattenförmige Seitensteine bilden die Kammer, die durch eine Steinplatte oder einen Block abgedeckt wurde. Auch Steinkisten waren im allgemeinen unter einem flachem Grabhügel verborgen, der von einem Steinkreis umgeben und markiert war. ca. 7,5 m langes Steinkistengrab von Hulta, Halland, Schweden |
In der nachfolgenden
Bronzezeit finden wir
verwandte und zugleich in charakteristischer Weise abweichende
Formen, Steine rituell bzw. in Grabanlagen eizusetzen. |
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weitere Informationen z. B. unter : http://grosssteingraeber.de/ https://de.wikipedia.org/wiki/Dolmen_in_Schleswig-Holstein |
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